Wie werde ich als Qualitätsmanager wirksam und wertgeschätzt?

Dr. Carsten Behrens

Von

Dr. Carsten Behrens

Veröffentlicht am

6.12.2022

Wie werde ich als Qualitätsmanager wirksam und wertgeschätzt?

Beim Qualitätstag der Deutschen Gesellschaft für Qualität bereitete es mir Sorgen, dass viele Qualitätsmanager an keiner Kennzahl gemessen werde. Gleichzeitig sind viele QMler frustriert über ihre geringe Wirksamkeit und Wertschätzung in der Organisation. Daher aus gegebenem Anlass ein kleiner Impuls von mir.

Wenn ich ein klares Ziel habe, dann möchte ich auch an einem Indikator sehen, ob ich diesem Ziel näher gekommen bin. Nichts anderes ist eine Kennzahl und das kennen wir z.B. aus dem Sport. Im Umkehrschluss fürchte ich, dass ein Fehlen einer Kennzahl häufig darauf hindeutet, dass auch kein klares Ziel vorliegt.

Schaff daher bei deiner Geschäftsführung absolute Zielklarheit. Und die Diskussion um die richtige Messgröße wird dein Ziel schärfen.

Verstehe dich dabei

  • als Dienstleister („Was kann ich tun, was deinen Geschäftsführungs-Zielen dient?“)
  • als Berater („Ich kann anbieten abc zu tun, um xyz zu erreichen“)
  • und werde NIEMALS übergriffig („Ich weiß, wie Management geht – du musst mir nur glauben und folgen“) vor allem nicht mit Norm-Argumenten.

Klär das eine zentrale Ziel für deine Rolle und die eine zentrale Messgröße: „Was wäre die ideale Kennzahl, die meine Leistung messbar macht, unabhängig davon, ob man sie messen kann oder nicht?“

Kaputt und wirkungslos machst du dich mit Messgrößen wie

  • Qualität
  • Kundenzufriedenheit
  • Fehler- oder Qualitätskosten

da diese das Resultat der gesamten Organisation sind. Hier hast du keinen oder nicht genug Einfluss drauf. Das Ergebnis wird sein: „Für Qualität ist unser Qualitätsmanager verantwortlich“. Garantierter Burnout.

Zwar nicht kaputt, aber als Qualitätsmanager wirkungslos machst du dich mit Messgrößen wie

  • Auditabweichungen
  • Zertifikaterhalt

da diese Messgrößen keinen (nennenswerten) Impact auf die Qualität der Produkte und Leistungen eurer Organisation haben. Garantierte Frustration. Keine Wertschätzung.

Gut ist z.B. alle Führungskräfte anteilig an der Qualität/Kundenzufriedenheit/Fehlerkosten zu messen, so dass sich alle für Qualität verantwortlich fühlen. Das Qualitätsmanagement kann dann an der Qualitätsverbesserung gemessen werden. Daraus resultiert eine beratende Rolle, die bei Führungskräften willkommen ist. Zumindest, solange die Beratungsleistung den Führungskräften bei ihrer Zielerreichung hilft.

Aber Achtung: Diese Beratungsleistung ist nicht einfach. Aber wirksam und sinnstiftend.

Ich bin optimistisch, dass ihr eine Messgröße findet, die sich tatsächlich auch messen lässt. Denn kaum etwas hat sich in den letzten Jahren derart gravierend verändert, wie die Messbarkeit von allem möglichem. Paradebeispiel ist das Marketing, bei dem es nicht lange her ist, dass man ihm jede Messbarkeit abgesprochen hat. Heute ist das Marketing eines der am besten messbaren Disziplinen.

Und warum nur eine Messgröße? Je weniger Messgrößen, desto klarer ist der Auftrag. Desto mehr Impact habt ihr auf die Messgröße. Desto klarer könnt ihr eure Aktivität auf Wirksamkeit hinsichtlich dieses Ziels hin optimieren. Drängt auf die eine Messgröße – das eine Ziel. So macht ihr einen großen Schritt in Richtung Auftragsklarheit, Rollenklarheit, Wirksamkeit, Wertschätzung und Sinn.

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