Exit-Strategie für QM-Software: Wann ein Abbruch besser ist

Portrait Regina Haar

Von

Regina Haar

Veröffentlicht am

22.10.2025

Du hast schon vor Monaten deinen Fragenkatalog erstellt, Anbieter verglichen und evaluiert. Nun hast du dich final für eine Managementsystemsoftware entschieden. Was soll da noch schiefgehen? Ohne dir Angst machen zu wollen: Es kann noch alles schiefgehen. Deshalb ist es genau JETZT wichtig, dir einen Notfallplan zurechtzulegen. Wir zeigen dir die wichtigsten Warnsignale, die auf ein Scheitern der Systemeinführung hindeuten, und erklären dir, warum du sie unbedingt ernstnehmen solltest.

Die 4 Abbruchkriterien für deine Systemeinführung

Idealerweise definierst du bereits vor dem Projektstart Abbruchkriterien und besprichst sie mit deiner Führungskraft. So schaffst du vorab die nötige Transparenz. Denn egal wie überzeugt du von deiner Entscheidung für eine neue Managementsystemsoftware bist, es kann immer anders kommen. Deshalb hilft es, wenn du dich vorab fragst: Wann stoppe ich das Projekt, weil es nicht so läuft, wie ich es mir vorstelle?

Du möchtest in deinem Unternehmen ein lebendiges Managementsystem aufbauen? Dann achte während der Einführung auf folgende mögliche Warnsignale:

  1. Du kannst nicht loslegen.

Intern schon groß angekündigt, alle sind gespannt. Aber nichts passiert, weil der Anbieter nicht vorankommt? Sollte das System auch 2 Monate nach Projektstart technisch noch nicht implementiert sein, sollte dir das zu denken geben.

  1. Dein Anbieter ghostet dich.

Du hast Fragen. Das ist normal. Aber die Servicehotline des Anbieters ist auch nach dem 3. Versuch immer noch nicht erreichbar? Du wirst mit deinem Problem allein gelassen – definitiv ein No-Go seitens des Softwareanbieters.

  1. Du bist solo unterwegs.

Ein fatales Signal: Nach 4 Monaten sind immer noch keine Nutzer im System unterwegs. QM baut alles allein auf, niemand interessiert oder engagiert sich, denn das System läuft unter dem Radar. Du fragst dich spätestens an diesem Punkt vollkommen zurecht: Wie soll das lebendig werden?

  1. Es ist keine Besserung in Sicht.

Und nach 12 Monaten gilt es nochmal genau hinzusehen: Spätestens jetzt sollten mindestens 50 % der Nutzer im System unterwegs sein. Ansonsten hast du einen Punkt erreicht, an dem niemand mehr an das Projekt glaubt.

Konsequenz zahlt sich langfristig aus

Wie sagt man doch so schön? Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Und das trifft den sprichwörtlichen Nagel in diesem Fall genau auf den Kopf: Das Softwareprojekt abzubrechen, mag kurzfristig unangenehm und schwierig sein – und ohne Frage sehr viel Courage erfordern. Es ist aber in jedem Fall besser als die anhaltende Ablehnung der Mitarbeitenden zu tolerieren und für die nächste gescheiterte QM-Software belächelt zu werden. Hast du deine Abbruchkriterien vorab transparent kommuniziert, ist es bloß konsequent, im Falle eines Scheiterns die Notbremse zu ziehen. Denn nur so kannst du an deinem Ziel von lebendigen Prozessen und einem benutzerfreundlichen Managementsystem festhalten.

Du bist dir unsicher, ob dein aktuelles Projekt zum Scheitern verurteilt ist und brauchst einen wasserdichten Plan B?

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